Zu einer äußerst interessanten und kurzweiligen Stadtführung durch Köln nahmen am 24.2. im Rahmen des Projekts 4 Men Only der Flüchtlingsinitiative Weilerswist e.V. einige Geflüchteten aus Weilerswist teil. Leider war die Teilnahme nicht sehr hoch, aber dafür wurden die Teilnehmer mit einer hoch informativen Führung durch die Stadt belohnt.
Begonnen wurde die Führung mit einem spannenden theoretischen Überblick der Entwicklung in Köln vom Jahr 50 vor Christus bis heute.
Im Jahr 50 vor Christus entstand die städtische Siedlung auf dem Boden des späteren Köln.
Im Jahre 50 n. Chr. erhob der römische Kaiser Claudius (SPOR) das heutige Köln, damals unter dem Namen „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“ (= CCAA), zur Stadt.
Den wahren Zustrom von Pilgern und Touristen erfuhr Köln durch die Gebeine der Heiligen Drei Könige, die im Jahr 1164 aus Mailand nach Köln kamen. Aufgrund dieses Zustroms wurde schließlich im 13. Jahrhundert mit dem Bau des Kölner Doms begonnen, der jedoch über 400 Jahre unvollendet dastand und erst auf Drängen der Preußen ab 1842 vollendet wurde.
Heute ist neben dem Schrein der Heiligen Drei Könige (das größte, künstlerisch bedeutendste und inhaltlich anspruchsvollste Reliquiar des Mittelalters) das Richterfenster ein Touristenmagnet, das 2007 gegen den Willen des damaligen Erzbischofs eingebaut wurde. Dank der Sonne konnten wir an diesem Tag das Farbenspiel des Richterfensters bestaunen.
Geschichtlich gesehen brachten die Franzosen im 18. Jahrhundert (1789 französische Revolution) sozusagen wieder Ordnung in die Stadt und nummerierten alle Häuser. So kam das Haus mit der Nummer 4711 zu seinem Namen und ist heute noch Anziehungspunkt für zahlreiche Touristen.
Bevor wir aber beim 4711-Haus eintrafen, besuchten wir noch die Marienkapelle „Madonna in den Trümmern“ am Kolumbamuseum und verweilten anschließend kurz auf dem Fritz-Gruber-Platz (der Mann, der die Photokina nach Köln brachte). Im 4711-Haus dann endete die kurzweilige Führung und wir kehrten zum Abschluss in eine echt kölsche Kneipe (Kleine Glocke) ein, wo einige neben einem Glas Kölsch noch den rheinischen Sauerbraten probierten.
Hier noch eine Information für diejenigen, die im Internet noch nach den Begriffen SPOR und CCAA recherchieren möchten:
(SPQR ist die Abkürzung für das lateinische Senatus Populusque Romanus („Senat und Volk von Rom“ oder „der (römische) Senat und das römische Volk“). Dieser Schriftzug war das Hoheitszeichen des antiken Rom und ist heute immer noch als Leitspruch im Wappen der Stadt zu finden.)
(CCAA -zu deutsch „Claudische Kolonie und Opferstätte der Agrippinenser“, frei übersetzt „Stadt römischen Rechtes der Agrippinenser, unter Kaiser Claudius 50 n. Chr. gegründet am Ort des Altars für den Kaiserkult“.)
(Rüdiger Tontsch)