Erster Geburtstag der Flüchtlingsinitiative Weilerswist e.V.

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Bei der ersten Mitgliederversammlung nach Gründung der Flüchtlingsinitiative Weilerswist e.V. wurde Bilanz gezogen: „Wir konnten unsere inhaltliche Arbeit vorantreiben, obwohl uns organisatorische Dinge ganz schön auf Trab gehalten haben“ so Michael Detscher, Sprecher der Initiative. „In der Praxis erweist sich die Arbeit als sehr unterschiedlich, je nachdem, ob wir es mit Familien, Männern oder Frauen als Zielgruppe zu tun haben. Einige Vereinsmitglieder haben sich richtiggehend auf eine Gruppe spezialisiert.“ Bei den unterstützten Familien gilt ein großer Teil der Aufmerksamkeit den Kindern. Bei den Sprachkursen gibt es ein Angebot für Frauen mit gleichzeitiger Kinderbetreuung. Und die Veranstaltungsreihe „4 men only“ („nur für Männer“) fördert die Begegnung von Weilerswister Männern – Geflüchteten und „Ureinwohnern“ mit Austausch, Information und Unternehmungen.

 

Der bislang schon 12-köpfige Vorstand wurde fast vollständig bestätigt, lediglich zwei Beisitzer ließen sich ablösen. Auch in Zukunft wird die größte Herausforderung sein, den enormen Bedarf an Orientierung und Unterstützung bei der Integration zu decken. Da das Flüchtlingsthema aus den Schlagzeilen verschwunden ist, lässt das Engagement in der Bevölkerung nach. Die Ehrenamtlichen der Flüchtlingsinitiative Weilerswist erreichen nur circa 30% der auf dem Gemeindegebiet lebenden Geflüchteten.

 

Bei der Versammlung zeigten mehrere eindrucksvolle Berichte aus der Einzelfallbetreuung das Engagement der Mitglieder, die durch ihre Arbeit den Flüchtlingen bei der Integration helfen und zu einem friedlichen Zusammenleben aller Weilerswister beitragen. Ein Mitglied stellte die Erfahrungen so dar: „Die Fluchtgründe sind eigentlich immer dramatisch – auch bei denen, die aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland emigrieren. Sie alle lieben ihre Heimat und sind hier heimatlos. Sich zu integrieren erfordert Mut, Geduld, Vertrauen und Optimismus. Wenn ein Flüchtling hier eintrifft, ist er oder sie aber eher erschöpft, traumatisiert oder zumindest voller Angst, müde, verwirrt und ruhelos. Nicht die beste Voraussetzung, um sich in Deutschland einzufinden. Die Gespräche mit den Flüchtlingen, ihre Trauer, Ängste und ihre Verlorenheit haben mich sehr berührt. Außerdem gehörte zur persönlichen Betreuung auch sehr viel Organisation. Eine Zeitlang habe ich mein Privatleben vernachlässigt, konnte mich weder mit meinen eigenen Problemen, noch mit denen der Menschen in meinem persönlichen Umfeld wirklich beschäftigen, wurde ungeduldig. Nun, da hatte ich wohl einen Anfängerfehler gemacht. Heute bemühe ich mich um eine bessere Balance zwischen Ehrenamt und persönlichen Bedürfnissen.“

 

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