Deutschlernen mit ehrenamtlichen Flüchtlingshelferinnen –
Jasmin ist seit April in Deutschland. Noch hat sie keinen Platz in einem Integrationskurs bekommen. „Als ich in Weilerswist ankam, lief der Kurs von Angelika, Simin und Alexander schon. Ich habe mir die fehlenden Lektionen übers Internet beigebracht“, übersetzt für sie Agnes, eine russischsprachige Ehrenamtliche der Flüchtlingsinitiative Weilerswist. Gennadi ist mit 58 Jahren einer der älteren Teilnehmer im Deutschkurs. „Ich will meine Zeit sinnvoll verbringen. Ich konnte auf Deutsch nur bis sieben zählen. Die Helfer*innen haben sehr viel Geduld mit uns. Sie mussten bei Null anfangen und wenn keine Übersetzung da ist, wiederholen sie alles mit Händen und Füßen“, sagt er.
Die Deutschlernangebote der Flüchtlingsinitiative sollen keine offiziellen Deutschkurse ersetzen, sondern ein Gefühl für die Sprache und erste Sprechmöglichkeiten bieten. Zweimal pro Woche findet das Angebot seit März wieder im Wohnheim der Gemeinde statt. Simin, die vor 26 Jahren aus dem Iran nach Deutschland kam, kann sich noch gut an ihre ersten eigenen Schritte im Deutschkurs erinnern. „Ich bin froh, dass ich jetzt selber helfen kann. Und mit Angelika ergänze ich mich gut – sie hat viel Geduld, ich sprudele über vor Ideen und bin eher unruhig“, erzählt sie. Angelika, die erst seit Kurzem in der Nähe wohnt, bereitet die Stunden immer ausführlich vor. „Die Ukranier und Ukrainerinnen lernen sehr schnell und machen alle Hausaufgaben. Bald brauchen wir unbedingt neue Schulbücher. Da ich leider niemanden bei uns privat aufnehmen kann, ist das meine Art mich zu engagieren“, berichtet sie.
Der Jüngste im Kurs heute ist Paul. Er ist seit Juni in Deutschland und konnte noch keine Schule besuchen. „Ich hoffe sehr, dass ich nach den Ferien in eine Integrationsklasse gehen kann“. Er traut sich noch nicht zu sprechen, will aber unbedingt schnell vorankommen. Die Flüchtlingshelferinnen Angelika und Simin werden ihn solange weiter unterstützen. „Wir wissen noch nicht, wie lange wir das Deutschlernangebot weiterführen werden. Viele finden keinen Platz in Integrationskursen und wollen trotzdem schon mit Sprechen anfangen. Und es kommen ja weiterhin neue Geflüchtete an“.
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