Liebe Helfer*innen,
ihr bekommt alle mit, wie die Corona-Epidemie um uns herum tobt, welche Maßnahmen getroffen, angeordnet, erwogen werden. Dinge, die wir noch vor einer Woche für vollkommen überzogen hielten, sind heute Wirklichkeit. Begegnungen und soziale Kontakte werden verhindert, mit dem Ziel, Ansteckungsmöglichkeiten zu minimieren. Wir halten das alles für wichtig und richtig für eine gewisse Zeit.
Auch die Arbeit mit Geflüchteten ist Begegnung – und die soll nun nicht stattfinden. Das stellt alles auf den Kopf wofür wir stehen, wollen wir doch gerade die Begegnung fördern. Aber jetzt ist ein Umdenken erforderlich und ein Handeln das genau dem entgegensteht, was wir sonst tun.
Unsere Bitte: Haltet euch an die Empfehlungen, stellt diese Kontakte so weit wie möglich ein, lasst ggf. ein Schreiben einer Behörde unbeantwortet – oder lasst es euch schicken und beantwortet es auf die Ferne. Derzeit scheinen einige der Geflüchteten ihre Arbeit zu verlieren – anstehende Kommunikation mit dem Jobcenter geht ohnehin nur offline, weil auch die geschlossen haben. Nutzt also bitte antiseptische Kontaktformen: Telefon, WhatsApp, Skype…
Eure Gesundheit ist noch einen Ticken wichtiger als das ordnungsgemäße Funktionieren von Verwaltungsakten. Das gilt umso mehr, als viele von uns den 60sten Geburtstag schon eine ganze Weile hinter sich haben und damit besonders verletzlich sind. Dass wir als registrierte Ehrenamtler*innen über irgendeine Versicherung zusätzlich abgesichert sein könnten glauben wir eher nicht.
Ganz neu wurde eine Whatsapp-Gruppe geschaffen, die all unsere Kontakte unter den Geflüchteten mit aktuellen Informationen auf mehreren Sprachen versorgt. Bitte schreibt uns an, wenn jemand von euch oder durch euch begleitete Geflüchtete Interesse haben, dort auch Mitglied zu werden.
Und während wir dies schreiben, überschlagen sich weiterhin die Ereignisse. Aus Empfehlungen werden Anordnungen. Wir wurden von der Gemeinde Weilerswist informiert, dass Besuche in den beiden von ihr betriebenen Unterkünften (Martin-Luther-Straße 30 und Kölner Straße 159) bis zum 19. April gänzlich untersagt wurden.
Passt auf euch auf und bleibt gesund
Margret van Oepen und Michael Detscher