Pressemitteilung Flüchtlingsinitiative Weilerswist

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Pressemitteilung
Flüchtlingsinitiative Weilerswist e.V. 10. November 2016
Frage der Integration von Flüchtlingen nicht auf Infrastruktur verengen
Die Flüchtlingsinitiative Weilerswist e.V. (FIW) wird sich in der Auseinandersetzung um den Bau
eines Flüchtlingsheims an der Martin-Luther-Straße nicht kategorisch auf die Seite der Befürworter
oder der Gegner stellen. Stattdessen hat der Verein Kriterien erarbeitet, die nach Meinung des
Leitungsteams für eine erfolgreiche Integration von Geflüchteten in der Gemeinde nötig sind. Die
Art der Unterbringung kann dieses Ziel wirksam unterstützen. Die Unterbringung in einer
Sammelunterkunft sollte demnach immer nur vorübergehend sein.
“Wir fordern Rat und Verwaltung auf, diese Argumente zu berücksichtigen und in ihre
Entscheidung einzubeziehen”, sagt Michael Detscher, Sprecher der Initiative. “Wir wurden von
verschiedenen Seiten zur Stellung- und Parteinahme aufgefordert, werden uns als Verein aber auch
zu Kommentaren zu Finanzierung und Genehmigungsfähigkeit des geplanten Flüchtlingsheimes
enthalten”, fügt Andrea Brüning, ebenfalls Sprecherin der Initiative hinzu. “Fest steht für uns:
Infrastrukturmaßnahmen für Flüchtlinge müssen Teil einer integrationspolitischen
Gesamtkonzeption sein.”
Nach bundespolitischen Vorgaben muss die Gemeinde kurzfristig in der Lage sein, erneut
Flüchtlinge aufzunehmen, was als Argument für eine Sammelunterkunft betrachtet wird. Je länger
oder dauerhafter Geflüchtete jedoch in Weilerswist leben, umso kleinteiliger strukturiert sollten die
Unterkünfte beschaffen und besser in bestehende Nachbarschaften integriert sein, lautet eine der
insgesamt sieben Empfehlungen an die politischen Akteure in Weilerswist. Weiterhin empfiehlt die
Initiative Räumlichkeiten für Schulungen und soziale Aktivitäten sowie qualifizierte hauptamtliche
Kräfte für eine aufsuchende Flüchtlingssozialarbeit. “Die beste Infrastruktur nützt ohne Menschen,
die Flüchtlinge in ihren Integrationsbemühungen unterstützen und begleiten, recht wenig”,
unterstreichen Detscher und Brüning. “Die weitgehende Delegation dieser Aufgabe an
ehrenamtliche Helfer ist nicht ausreichend.”
Das komplette Dokument kann bei der Initiative angefordert werden.